===> JUBILÄUM

Bis 1718 war der vormals fischreiche Seelsche See soweit verschilft, daß ein geregelter Fischfang nicht mehr möglich war. Auch ein 1550 am Reiherhals zur Anhebung des Wasserstandes errichtetes Wehr stoppte den Bewuchs nicht.  

Es entstand ein unüberschaubares Areal aus Tümpeln, Morast, Buschwerk und Schilfdickicht. Dieser Zustand kam Bewohnern umliegender Orte immer dann zu Gute, wenn fremde Truppen plündernd und brandschatzend durch unsere Lande zogen. Bürger der Umgebung fanden Schutz im Seelschen Bruch, wo sie alle Schleichwege und Hindernisse kannten, ihre Verfolger jedoch nicht. So geschehen im 30jährigen Kriege und sogar noch als Napoleons Truppen unseren Landstrich 1806 besetzten.

Weil Pachteinnahmen im Haus Ummendorf und Erxleben wegen des eingestellten Fischfangs ausblieben, einigten sich beide Häuser unter Hinzuziehung des Klosterhofes Hakenstedt 1718 zur Trockenlegung, die ein Jahr später begann.

Innerhalb weniger Jahre kamen die Arbeiten ohne großes technisches Gerät 1724 zum Abschluss. Alle drei Nutzer akzeptierten alte Fischfanggrenzen als Landgrenzen. 

Mit Verpachtung gewonnener Flurstücke ließen sich vorherige Pachteinnahmen fast verzehnfachen, so daß Kosten der Trockenlegung in kurzer Zeit getilgt waren. Zur Ermittlung anteiliger Ausgaben zog man die Fläche vormaliger Fanggebiete heran: 26 Hufen für Hakenstedt, 34 Hufen für Erxleben und 42 Ummendorfer Hufen. Eine Hufe entsprach 30 Morgen, somit eine Gesamtfläche des Sees von immerhin ca. 765 Hektar.